Grundlegendes

— zur
Waldorfpägagogik

Die Waldorfpädagogik fördert ganzheitlich Gesundheit und Sozialkompetenz, indem sie Kindern Geborgenheit, klare Werte und Vorbilder vermitelt.
Durch freies Spiel, sinnliche Erfahrungen und Nachahmung entwickeln sie Resilienz, Empathie und die Fähigkeit, sich als eigenständige Persönlichkeiten in die Gemeinschaft einzubringen.

Veranlagung einer
nachhaltigen Gesundheit

Waldorfpädagogik sieht ein vorrangiges Ziel ihrer Bemühungen in der Förderung und Sicherung einer tragfähigen Gesundheitsbasis, wobei es nicht allein um die Pflege der leiblichen Grundlagen (z.B. durch gesunde Ernährung und genügend Bewegung) geht, sondern auch um die umfassende Harmonisierung der seelisch-geistigen Organisation durch das Individuum.

Gesundheitsförderung im Sinne der Salutogenese, welche die Grundlagen menschlicher Gesundheit nicht in erster Linie auf biologischem Felde findet, sondern in den seelischen und geistigen Fähigkeiten, über die ein Mensch verfügt, um sich den Krisen des Lebens zu stellen (Hierzu zählen vor allem das Kohärenzgefühl:

Seelisches Verbundensein mit der Welt und die Resilienz: Widerstandsfähigkeit, beides sind Fähigkeiten die erworben werden können) wird als eine eminent pädagogische Aufgabe begriffen, weil die Gesundheitsentwicklung des Kindes in hohem Maße von Faktoren abhängt, die von den Erwachsenen zu verantworten sind:

Die materielle und die seelische Umgebung zählen ebenso dazu wie das soziale Verhalten der Pädagogen, ihr methodischer Ansatz, die von ihnen bewirkte Lernatmosphäre und vieles mehr.

Auf Grund ihres Verständnisses entwicklungsphysiologischer und entwicklungspsychologischer Gesetzmäßigkeiten sieht Waldorfpädagogik für die frühkindliche Erziehung ganz anders geartete Aufgaben als für die darauffolgende Schulzeit.

Nicht das Herausfordern intellektueller und reflektorischer Möglichkeiten steht im Vordergrund, sondern das Eintauchen in vielfältig differenzierte Tätigkeiten und sinnlich-konkrete Erfahrungen, durch die das Kind seine Erfahrungswelt in unmittelbarer, aktiver Teilnahme erweitert und vertieft.

„In diesem Zusammenhang kommt dem freien kindlichen Spiel große Bedeutung zu.“

Ferner gilt es, die Nachahmungsfähigkeit des Kindes gegenüber dem, was die Erwachsenen durch ihre Tätigkeit und ihr Verhalten vorleben, bewusst anzuregen und zu pflegen, denn Nachahmung ist für das Lernen in diesem Alter fundamental.

Ausbildung der Sozialfähigkeit

Die Entwicklung sozialer Kompetenzen bei Kindern setzt voraus, dass sie sich als eigenständige Persönlichkeiten erleben und in einem verlässlichen sozialen Umfeld Sicherheit und Bestätigung erfahren.

Die Bildung sozialer Fähigkeiten hat eine wesentliche Voraussetzung: Um Mitgefühl und Verständnis für andere Menschen zu entwickeln, muss das Kind zunächst sich selbst als eigenständige Individualität erleben und behaupten können, muss sich von den Mitmenschen angenommen und bestätigt fühlen. In dem Maße, in dem es Sicherheit und Geborgenheit in einer verlässlichen menschlichen Bindung erfährt, entwickelt es sein Selbstwertgefühl und seine Selbständigkeit, und erst auf dieser Grundlage gewinnt es die Freiheit, nicht nur auf sich zu blicken, sondern sich auch mit Interesse und Hilfsbereitschaft anderen Menschen zuzuwenden.
Zu den pädagogischen Elementen, die dem kleinen Kind Lebenssicherheit und inneren Halt geben, gehören neben der emotionalen Zuwendung der Erwachsenen auch die Vermittlung ethisch-moralischer Qualitäten, das verbindliche Setzen von Grenzen und Regeln, das Wahrnehmen guter Umgangsformen und Konfliktlösungsstrategien, ein natürliches Verhältnis zur eigenen Geschlechtlichkeit.

In der Waldorfpädagogik wird versucht, das alles nicht auf dem Wege der Reflexion und Diskussion an die Kinder der Elementarstufe heranzutragen, sondern indem die gewünschten Qualitäten durch das Vorbild der Erwachsenen gelebte Wirklichkeit sind, die das Kind als selbstverständliche Tatsache in seiner Lebensumgebung vorfindet und sich durch Nachahmung zu eigen macht.

Begegnen die Erwachsenen jedem Kind mit Respekt und Wertschätzung, mit Toleranz und Einfühlungsvermögen, so wirkt das unmittelbar auf das Verhalten des Kindes und wird zur Gewohnheit. Ebenso erwartet das Kind die Einhaltung von Regeln und Verabredungen und erfährt durch deren verlässliche Ausführung im praktischen Vollzug, was es bedeutet, sich in eine soziale Gemeinschaft einzuordnen.

Waldorfpädagogik

— in der
Kindertagespflege

Erziehung und Bildung haben die Aufgabe den jungen Menschen darin zu unterstützen, die in ihm liegenden Fähigkeiten und Intentionen zu entdecken
und zu entfalten und immer mehr in Übereinstimmung mit sich selbst und seinen eigenen Zielen zu leben.

Ich will den Kindern Verantwortung, nicht nur für die eigene Entwicklung, sondern für die Entwicklung anderer Menschen,
für die Erde als Lebensorganismus, für die kulturelle und wirtschaftliche Zukunft der Menschheit vermitteln.

Kinder mit individuellem Förderbedarf sind bei mir willkommen.

Portfolio

Das Spiel des kleinen Kindes unterscheidet sich deutlich von dem des älteren Kindes und erst recht von dem des Erwachsenen. Es würde gründlich missverstanden, wollte man es als eine Art „Freizeitbeschäftigung“ ansehen. Spiel ist für kleine Kinder Arbeit, mit der sie sich die Welt zu eigen machen. In keiner anderen Tätigkeit kann das Kind seine Selbstbildung so umfassend verwirklichen wie hier: Sämtliche Lebenskompetenzen werden grundlegend geübt, und zugleich bietet das freie Spiel eine hervorragende Grundlage für die Entfaltung der eigenen Individualität. Kinder haben ein großes Interesse an allen Erscheinungen in der Natur. Neugierig forschend, fragend und probierend gehen sie auf die Welt zu, nicht mit wissenschaftlich-kritischer Reflexion, sondern mit spontaner Tätigkeit und Empfindung. Was sie erlebt haben, findet Eingang in ihr Spiel. Das kindliche Spiel aber, sofern es wirklich frei und unbeeinflusst stattfinden kann, erweist sich bei genauerer Betrachtung als eine hervorragende Vorbereitung auf künftige mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung, ohne dass es den Kindern bewusst ist: Im Umgang z.B. mit naturbelassenem, zweckfreiem Material nutzt das Kind die Gelegenheit zum selbständigen Bauen und Konstruieren, zum Sortieren, Ordnen, Vergleichen und Ausprobieren. Es erlebt dabei in sinnlicher Unmittelbarkeit Maße und Gewichte, Qualitäten und Quantitäten. Es erforscht die Welt, lernt mit ihr umzugehen und sie zu gestalten. Lange bevor das Kind mit Zahlen im engeren Sinn rechnet oder physikalische Gesetze bewusst handhabt, erobert es sich, ohne es zu wissen, die Grundlagen mathematisch-physikalischer Fähigkeiten. Alles, was später mit dem Verstand erkannt und gedacht werden kann, ist vorher sinnlich-leiblich erfahren, getan, begriffen worden.

Aus diesem Grund habe ich Spielmaterial aus der Natur, das keinen Zweck vorgibt. Z.B. naturbelassene Holzklötze, Kastanien, Nüsse, Muscheln, Wolle, Stoffsäckchen, Holzkisten. Sowie eine Umgebung, in der die Erwachsenen in Gegenwart des Kindes sinnvolle, den praktischen Zwecken des Lebens entsprechende Arbeiten verrichten, die für das Kind durchschaubare Zusammenhänge ergeben: z.B. Kochen, Putzen, Handarbeiten, das regt die Nachahmung an und weckt das Spielen, während inszenierte Beschäftigungen oder Lernprogramme nur die Zeit für freies Spiel beschneiden und  dadurch verhindern, dass sich die individuelle, schöpferische Initiative entfalten kann.

Das kleine Kind lebt jederzeit in der Gegenwart, sein eigenes Erleben steht im Mittelpunkt. Erst nach
und nach entwickelt sich aus dem Heute und Jetzt ein Bewusstsein von Gestern und Morgen, ein
Leben auch in Vergangenheit und Zukunft und damit die bewusste Erinnerung. Voraussetzung für
diesen Schritt ist, dass das Kind in einem durch den Erwachsenen bewusst gestalteten, immer ähnlich
wiederkehrenden Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus lebt. Es erfährt die Zeit durch Gliederung,
Ordnung und Maß.
Jeder Tag in der Kindertagespflege farbenfroh hat seinen geregelten, für das kleine Kind nachvollziehbaren und Sicherheit gebenden Ablauf.
Die jeweiligen Wochentage sind durch bestimmte Mahlzeiten hervorgehoben.
Die Jahreszeiten finden besondere Beachtung im Raumschmuck (z.B. Jahreszeitentisch), den
entsprechenden Liedern, Festen.
Ich feiere gemeinsam, altersentsprechend die christlichen Jahresfeste und gestalte
dementsprechend unsere Räumlichkeiten, die Lieder, Fingerspiele und Reime.
Entsprechende Rituale bei der Körperpflege, vor dem Schlafen, vor und nach dem Essen unterstützen
uns dabei.

Den Erwachsenen fällt die Aufgabe zu, vor den Augen der Kinder vielfältigste
Arbeiten hauswirtschaftlicher und handwerklicher Art zu verrichten, nicht im Sinne einer
Lehrveranstaltung, um die Kinder zu speziellen Handfertigkeiten oder kognitiven Prozessen
anzuleiten, sondern so, dass die Arbeiten sich ganz selbstverständlich und tatsachenlogisch aus den
Notwendigkeiten des Alltags in der Kindertagespflege ergeben. Ihr bildender Wert liegt darin, dass sie von
den Kindern als Lebenstatsache vorgefunden und nachgeahmt werden können.
Zu diesem Zweck benötigen die Erwachsenen praktische Fähigkeiten in den anstehenden
Aufgabenfeldern der Hauswirtschaft, in gewissen Handarbeiten und in einigen handwerklichen
Bereichen, sowie der Gartenarbeit.
Deshalb gibt es bei uns vielfältige Möglichkeiten zum Lernen an den praktischen Dingen des Alltags.
Für den Umgang mit mathematischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten bietet der Tagesablauf
in der Kindertagespflege farbenfroh vielfältige Möglichkeiten, ohne dass sie durch Reflexion ins Bewusstsein gehoben
werden. Mengen und Zahlen erfahren die Kinder z.B. beim Tisch decken, beim Zerteilen eines Apfels,
beim Abmessen der Zutaten für das Backen. Tatsachenlogik und das Verständnis für Systematik
werden rein aus der Handlung heraus gefördert, indem täglich nach dem Freispiel gemeinsam
aufgeräumt, die gebrauchten Materialien sortiert und an den für sie bestimmten Platz gebracht
werden. Das schafft neben der äußeren auch eine innere Ordnung, fördert den Überblick und die
Selbstständigkeit.

Für die Veranlagung naturwissenschaftlicher Bildung ist viel gewonnen, wenn die Kinder in diesem Alter statt trockener Abstraktionen eine unmittelbare, seelisch gesättigte Erfahrung bekommen von der unerschöpflichen Fülle der Sinneswelt, eine Erfahrung, die das Staunen und die produktive Neugierde wach hält bis in die Schulzeit, wo die Dinge auch mit dem Verstand erfasst werden. Kann das Kind am Erwachsenen dessen Staunen erleben über Erscheinungen der Natur, Freude,
Achtung und Ehrfurcht gegenüber allem, was lebt, dann wird in ihm ein tiefes Verantwortungsgefühl veranlagt, ein Empfinden für Moralität. Es erlebt die Welt in ihren Gesetzmäßigkeiten und ihrer Verlässlichkeit
Im Freien erleben Kinder, wie unterschiedlich sich Sand, Lehm, Wasser (im Planschbecken im Sommer auch am ganzen Körper), Holz, Stein usw. anfühlen. Die Qualitäten von hart/weich, rau/glatt, warm/kalt werden handgreiflich erfahren. Auch beobachten Kinder, wie unterschiedlich sich Sand oder Lehm zu Wasser verhalten, oder dass Blätter und Holz schwimmen, während Steinchen im Wasser untergehen. Die Pflege des Gartens, die Spaziergänge und kleinen Ausflüge in den Wald geben Gelegenheit, Pflanzen kennen zu lernen und in ihrem Wachsen, Blühen und Welken zu verfolgen. Tiere werden beobachtet, Regenbogen und Wolken bestaunt, der Jahreslauf mit dem Sonnengang, der wechselnden Helligkeit, Wärme und Kälte wahrgenommen.

In einer überschaubaren, altersgemischten Gruppe können die Kinder erste Erfahrungen mit anderen Kindern machen. Dabei lernen die Kleineren von den Größeren, die Größeren helfen den Kleineren. Sie lernen gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen. Auch Warten zu können ist für viele Kinder noch neu und muss erst geübt werden.
Im Tagesablauf wechseln sich Einzelerfahrungen mit Gruppenerfahrungen rhythmisch ab:
Freies Spiel, Frühstück, Singkreis, Draußenspiel, Mittagessen, Schlafen.
Spielzeug zu teilen und auch abzugeben, ist für Kinder unter drei Jahren noch sehr schwierig, da sie altersgemäß dabei sind die Welt kennenzulernen und sehr intensiv in ihrer Umgebung leben, alles gehört ihnen. Konflikte können noch nicht verbal, bzw. alleine gelöst werden. Deshalb greife ich bei Bedarf helfend ein.

Sowohl die Bewegungsentwicklung (Grob- und Feinmotorik), die Sozialfähigkeit und die Sprachentwicklung wird durch tägliches Singen, Fingerspiele und Reime gefördert.
Geschichten, Handgestenspiele, Malen, Kneten, sind fester Bestandteil in unserem Alltag.

Damit die Kinder die Gelegenheit haben möglichst naturbelassene Geschmackserlebnisse
kennenzulernen, verwende ich ausschließlich biologische Nahrungsmittel.
Die Mahlzeiten sind vegetarisch, ausgewogen und einfach.
Bei Bedarf bereite ich auch Säuglingsnahrung zu.

Essen hat für uns auch einen sozialen, gemeinschaftlichen, Aspekt. Deshalb essen wir immer gemeinsam.

Großer Wert wird auf eine achtsame Körperpflege gelegt.
Jedes Kind wird nach Bedarf und vor dem Schlafen gewickelt und hat seine persönlichen Pflegeprodukte.
Die Sauberkeitserziehung erfolgt gemeinsam und nach Absprache mit den Eltern
Händewaschen und Öltröpfchen sind ein gemeinsames Ritual vor jeder Mahlzeit.

Jedes Kind hat sein persönliches Bett mit entsprechendem Bettzeug und gegebenenfalls Kuscheltier, Schnuller etc. Die Kinder lernen das Einschlafen mit Hilfe kleiner Rituale (z.B. Glockenspiel).
Von ca. 12.30 bis 13.10 schlafen alle gemeinsam.
Am morgen je nach Bedarf und Alter entweder im Schlafzimmer oder Im Kinderwagen an der frischen Luft.

Eines der Hauptbedürfnisse des Kindes, damit es körperlich wie auch seelisch und geistig gedeihen kann, ist die liebevolle Zuwendung der Erwachsenen, verbunden mit der Bereitschaft, als Bezugsperson eine vertrauenswürdige  und verlässliche Beziehung zu dem Kind aufzubauen. Die positive emotionale Umgebung bildet den entscheidenden Nährboden für gesunde Entwicklung, für
Lerneifer und Weltinteresse und gehört somit zu den Gestaltungsaufgaben aller am Erziehungsprozess Beteiligten.

  • Kindertagespflege ist eine erziehungsergänzende und -unterstützende Einrichtung.
  • Die vertrauensvolle, von gegenseitiger Wertschätzung und Offenheit geprägte Zusammenarbeit mit den Eltern, bzw. Erziehungsberechtigten, ist mir sehr wichtig. Z.B. beim Bringen morgens kurz zu erfahren, ob es etwas Besonderes gibt, ob das Kind schlecht geschlafen hat, bzw. sehr früh aufgewacht ist und deswegen sehr müde sein könnte.
  • Beim Abholen gibt es immer Gelegenheit über besondere Vorkommnisse des Tages zu berichten.
  • Für längere Gespräche verabreden wir uns separat.
  • Wir feiern gemeinsame Feste z.B. Adventsfeier, Osterfeier, Sommerfest im Garten.
  • Bevor die Kinder in die Kindertagespflege farbenfroh kommen mache ich einen Hausbesuch um sie in ihrer häuslichen
  • Umgebung, ihre Familie, näher kennenzulernen. Fragen zum Konzept, der Pädagogik, zur Eingewöhnung etc. können dort besprochen werden.
  • Es finden regelmäßig Elterngespräche statt.
  • Zu pädagogischen Fragen, für konkrete Probleme mit dem Kind stehe ich jederzeit für Gespräche, Anregungen, oder auch nur zum Zuhören zur Verfügung.

Ein Portfolio dokumentiert mit Fotos und Texten von Beginn an alle wichtigen Entwicklungsschritte des Kindes.
In der Tagespflege sind die gemeinsame Entwicklungsbegleitung und die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Tagespflege-Betreuungspersonen besonders wichtig.
Das gemeinsam geführte Portfolio dient dabei als hilfreiches Bindeglied.

Die Eingewöhnung des Kindes wird immer an dessen persönlichen Bedürfnissen ausgerichtet und wird von verschiedensten Faktoren beeinflusst wie z.B. Alter, Charakter, vorherige Trennungserfahrungen etc. .
Wichtig ist dabei, dass jedes Kind die Zeit bekommt die es braucht, um sich in der Tagespflege wohlzufühlen.

Sinnesentwicklung
und elektronische Medien.

Die Handynutzung kann für kleine Kinder mehrere Nachteile haben:

  • Sprach- und soziale Entwicklung:
    Zu viel Bildschirmzeit kann die Entwicklung von Sprache und sozialen Fähigkeiten beeinträchtigen, da Kinder weniger direkte Interaktionen mit Eltern und anderen Kindern haben.
  • Schlafprobleme:
    Blaulicht von Bildschirmen kann die Produktion von Melatonin hemmen, was den Schlafrhythmus stören kann.
  • Konzentrationsprobleme:
    Frühe und übermäßige Handynutzung kann die Aufmerksamkeitsspanne verringern und es Kindern erschweren, sich auf andere Aktivitäten zu konzentrieren.
  • Fehlende Bewegung:
    Wenn Kinder viel Zeit mit dem Handy verbringen, bewegen sie sich weniger, was zu Übergewicht und gesundheitlichen Problemen führen kann.
  • Abhängigkeit und Suchtgefahr:
    Schon in jungen Jahren kann eine übermäßige Nutzung von Smartphones zu einer Art Gewöhnung oder Abhängigkeit führen.
  • Überforderung durch Reizüberflutung:
    Schnelle Bilder, Geräusche und interaktive Inhalte können das Gehirn von kleinen Kindern überfordern und zu Unruhe oder Stress führen.
  • Eingeschränkte Kreativität:
    Kinder, die viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, nutzen oft weniger ihre Fantasie und Kreativität, die durch freies Spielen gefördert wird.
  • Früher Kontakt mit ungeeigneten Inhalten:
    Ohne ausreichende Kontrolle können Kinder auf ungeeignete oder sogar schädliche Inhalte stoßen.

Das Kind ist existenziell darauf angewiesen, seine Sinnesorgane möglichst differenziert entwickeln zu können, indem es die Welt mit ihrer Fülle unterschiedlichster Wahrnehmungsqualitäten immer wieder unmittelbar tätig erlebt. Denn nur so kann es z.B. den Geruch, den Geschmack, das Aussehen und den Klang eines Gegenstands als zusammengehörig erleben, als verschiedene Sinnesmodalitäten, die einem einzigen Gegenstand zuzuordnen sind.

Die Fähigkeit, Informationen aus verschiedensten Sinnesbezirken durch die eigene innere Aktivität in einen Zusammenhang zu bringen, muss in einem langen Lernprozess erworben werden. Sie bildet die Grundlage für Denken und Urteilsvermögen, und auf sie gestützt kann man in späteren Jahren aus Daten Wissen, aus Symbolen Bedeutung, aus Texten Sinn schöpfen.

Eben diese Fähigkeit, die in den ersten Kindheitsjahren veranlagt werden muss, lässt sich an den elektronischen Medien prinzipiell nicht ausbilden. Denn Fernsehen und Computer reduzieren die Sinnesfülle auf Auge und Ohr, und hier heben sie auch noch die Kongruenz von Bild- und Tonwahrnehmung auf, indem das, was aus dem Lautsprecher ertönt (z.B. Musik oder die Sprache eines unsichtbar bleibenden Sprechers), meist aus einem ganz anderen Realitätsbereich stammt als das, was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Außerdem werden die Hör- und Seheindrücke von der körperlichen Aktivität des Kindes abgekoppelt, indem seine natürliche Bewegungsaktivität während des Sehens hochgradig zum Stillstand kommt.

Auch wenn man nur die inhaltliche Seite betrachtet, ist es aus Sicht der Waldorfpädagogik keine überzeugende Begründung dafür, elektronische Medien im Kleinkind- und Kindergartenalter als pädagogische Mittel einzusetzen. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass Kinder inhaltlich mit den meisten Filmproduktionen überfordert sind: Sie verstehen oft weder den Plot noch die Zusammenhänge und erkennen nicht, dass das Geschehen Fiktion ist. Stattdessen halten sie das Filmgeschehen – genau wie ihre reale Umwelt – für wahr. Erst im Grundschulalter entwickelt sich allmählich die Fähigkeit, zwischen medialer Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Dennoch fällt es Kindern auch dann noch schwer, parallele Handlungsstränge und schnelle Filmschnitte gedanklich richtig einzuordnen.

Auch das Verständnis für Werbung entwickelt sich erst mit der Zeit. Erst im Schulalter beginnen Kinder zu begreifen, dass Werbespots darauf abzielen, ihnen etwas zu verkaufen. Frühestens mit 12 Jahren können sie die Werbeabsichten auf sich selbst beziehen – und selbst dann fehlt ihnen oft noch eine kritische Distanz dazu.

Erst in der Pubertät, wenn das Frontalhirn weiter ausgereift ist, entwickelt sich die Fähigkeit zur reflektierten und bewussten Steuerung der eigenen Impulse. Erst dann sind junge Menschen in der Lage, sich selbstständig und kritisch mit elektronische Medien und deren Botschaften auseinanderzusetzen.

So sinnvoll es ist, Kinder frühzeitig an einen bewussten und reflektierten Umgang mit Medien heranzuführen, so entscheidend ist der Zeitpunkt, wann dies geschieht. Wenn Kinder zu früh mit elektronische Medien konfrontiert werden, bevor sich die entsprechenden kognitiven Fähigkeiten vollständig entwickeln konnten, fehlt die notwendige Grundlage – und ein allzu früher Einsatz kann diesen Reifungsprozess sogar erheblich beeinträchtigen.

Aus diesem Grund setze ich in der Kindertagespflege Farbenfroh bewusst keine elektronische Medien ein. Stattdessen lege ich großen Wert auf unmittelbare Sinneserfahrungen und das Erleben direkter, realer Erlebnisse.

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Kapuzinerweg 6
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